Was ist ein Trauma?

„Trauma comes back as a reaction, not as a memory“
Bessel van der Kolk

Ein Trauma (griech.: Wunde) ist ein belastendes Ereignis oder eine Situation, die von der betreffenden Person nicht bewältigt und verarbeitet werden kann.

Als traumatisierend werden im Allgemeinen belastende Ereignisse wie schwere Unfälle, Erkrankungen und Naturkatastrophen, aber auch Erfahrungen erheblicher psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt sowie schwere Verlust- und Vernachlässigungserfahrungen bezeichnet. Sie können tiefe Wunden in der Seele hinterlassen, die einen Menschen das Leben lang beeinträchtigen. Wie eine körperliche Verletzung Zeit braucht, um zu verheilen, ist auch ein Trauma eine Verletzung der Seele, die ebenfalls Zeit braucht zum Verheilen.

Die Überflutung des Gehirns im Rahmen einer überwältigenden Stressreaktion behindert die angemessene Verarbeitung des Erlebten mit der Folge, dass der Betroffene die gemachte Erfahrung nicht wie gewohnt in seinen Erlebnisschatz integrieren und dann wieder Abstand davon gewinnen kann.

Dieser Umstand kann dazu führen, dass der Organismus auf einem erhöhten Stresslevel verharrt und charakteristische Folgebeschwerden wie eine gestörte Impulskontrolle, Apathie, Ängste, Konzentrationsstörungen, Essstörungen, Schlafstörungen, Suchterkrankungen etc. entwickelt.

Gerade bei Kindern werden Traumafolgestörungen häufig mit anderen Auffälligkeiten, wie Entwicklungsverzögerungen oder ADHS verwechselt. Nicht selten werden traumaerfahrenen Kindern Ungehorsamkeit und Boshaftigkeit unterstellt.